Ein Südseetraum wird wahr: Flittern in Französisch-Polynesien
Bei meiner ersten Reise nach Hawaii, gut 10 Jahre vor meiner Hochzeit, verliebte ich mich in die Polynesische Kultur. Ab da war klar: Sollte ich jemals heiraten und in die Flitterwochen fahren, muss es Französisch-Polynesien sein. Nur schon der Klang der Inselnamen verspricht ja den Südseetraum schlechthin: Bora Bora, Moorea, Tahiti… Und genau diesen Südseetraum setzten wir auch die Tat um.
Reise um die Welt – Inselhopping in der Südsee
Knappe 48 Stunden nach unserem Jawort in einer Freien Zeremonie mitten in Zürich sassen mein Mann und ich auch schon im Flugzeug. Und da sollten wir noch eine ganze Weile bleiben, schliesslich dauert die Reise ans Ende der Welt ewig und drei Tage. So kam es uns zumindest vor. Mit Air TahitiNui ging es zuerst nach Paris, von da nach Los Angeles und dann endlich nach Tahiti. Doch Moment: Am Flughafen Papeete durften wir noch fünf Stunden warten, bevor das Airtaxi nach Tikehau uns endlich abholte. Dann galt es nur noch, einen kurzen Trip mit dem Bus zum Hafen und von dort mit dem Boot zum Tikehau Pearl Beach Resort & Spa zu überstehen. Den Weg zu unserem Wasserbungalow nahmen wir schon gar nicht mehr richtig wahr, bevor wir in die weichen Kissen unseres King Size Betts fielen und zwei Tage durchschliefen.
Bird Island und Manta Point
Tikehau ist ein Atoll und hat grosse Ähnlichkeit mit den Malediven. Wir genossen dann auch die paradiesische Erholung nach den Reisestrapazen und bewegten uns nur von unserem Bungalow zum Essbereich und wieder zurück. Der Ausflug nach Bird Island war beeindruckend, Zehntausende Vögel nisten auf einem kleinen Eiland und zeigen überhaupt keine Angst vor Menschen. Ich konnte nicht widerstehen und liess mir einen der flauschigen Nestlinge auf die Hand setzen. Ein tolles Erlebnis! Auf dem Rückweg wurde geschnorchelt, mit Stopp am Manta Point – und die erste Begegnung mit den sanften Riesen weckte in mir die Lust auf mehr. Zum Glück hatte ich auch ein Inter-Island-Tauchpaket gebucht und machte gleich auf Tikehau meine ersten Tauchgänge.
Robinson-Feeling auf Fakarava
Tauchen stand dann auch bei unserem zweiten Stopp auf Fakarava auf dem Programm. Wir hatten uns in ein kleines Robinson-Resort namens Raimiti mit Bambushütten direkt am Strand eingemietet. Lasst euch nicht täuschen, das klingt günstig, aber preiswert ist ein nicht-existentes Wort in Französisch-Polynesien. Das Robinson-Feeling kostete uns knappe 500 Franken pro Nacht – war aber absolut lohnenswert. Das Essen vom Resortchef persönlich und liebevoll gekocht, absolute Ruhe, sternenklare Nächte und herumhoppelnde wildlebende Hasen katapultierten uns in eine andere Welt. Natürlich war ich zum Tauchen nach Fakarava gekommen, und tatsächlich: der Tetamanu South Pass war etwas vom beeindruckensten, das ich je gesehen habe. Ein beherzter Sprung ins Wasser und schon war ich von 150 Riffhaien umgeben, die uns den ganzen Tauchgang begleiteten. Einfach unvergesslich!
Vanille und Perlen auf Taha‘a
Der Abschied von den Haien fiel schwer, aber nur kurz. Der nächste Stopp hiess Taha’a und dort wurden wir aufs herzlichste auf dem Vahine Island Resort empfangen. Nur sechs Bungalows versprechen den verliebten Frischverheirateten einen wahrgewordenen Flitterwochentraum. Drei Wasserbungalows in einer türkisblauen Lagune, mit palmenbewachsenen einsamen Stränden und garniert mit einer Gastronomie auf Sterneniveau: Unser Candle Light Dinner am Strand bleibt unvergesslich. Besonders eindrücklich war dann auch die Entdeckertour auf der Insel selber mit Besichtigung einer Vanilleplantage und einer Perlenfarm.
Schnorcheln mit Haien
Etwas mehr Action gab es dann auf Moorea, wo wir im Manava Beach Resort & Spa unterkamen. Wir gönnten uns eine Quad-Tour mit einem superlustigen Guide und erfuhren buchstäblich die ganze Insel. Absolutes Highlight auf dieser Insel, vielleicht sogar vom ganzen Trip, war das Whale Snorkeling, das wir uns gönnten. Erster Stop des gut organisierten Tagesausflugs war Shark City, wo wir mit Schwarzspitzen-Riffhaien schnorchelten. Nicht so beeindruckend wie die Hai-Wand auf Fakarava, aber den mitreisenden Amerikanischen Mädels gefror das Blut in den Adern. Todesmutig stürzten sich aber nach einer kurzen Bedenkzeit ausnahmslos alle Mitreisenden in die Fluten.
… und Buckelwalen!
Dann hiess es, zurück aufs Boot, wir gehen auf die Suche nach Buckelwalen! Die Riesen ziehen im Spätsommer nah an Moorea vorbei, um in den warmen Gewässern ihre Jungen zur Welt zu bringen. Entsprechend hoch sind die Chancen auf eine Walbegegnung – und das nicht nur vom Boot aus, sondern mit Schnorchel und Maske direkt im Wasser! Wir hatten auch tatsächlich Glück und durften eine unglaublich berührende und unvergessliche Begegnung mit einem Buckelwal erleben. Nur schon das Hören der Walgesänge, die buchstäblich durch Mark und Bein gehen und den ganzen Körper zum Zittern bringen, ist ein Erlebnis. Abgerundet wurde der bis dahin schon fantastische Tag durch einen Halt in Stingray City innerhalb des Atolls, wo wir auf Tuchfühlung mit riesigen Stachelrochen gehen konnten.
Ein Andenken fürs Leben
Unser letzte Stop war die Trauminsel Bora Bora. Allerdings konnte sie unseren Erwartungen nicht ganz standhalten: Optisch ganz klar eine der schönsten Inseln des Archipels, war sie eher langweilig. Kein Wunder, die ganzen Touristen sitzen auch rundherum in ihren Fünfsternhotels. Da unser Budget zwar ansehnlich, aber nicht unendlich war, sparten wir uns einen Stern und wählten als Unterkunft das Pearl Beach Resort& Spa Bora Bora . Wir machten trotzdem einen Ausflug in die Hauptstadt, ich durfte bei einem Juwelier eine Perlenkette im Wert von 40‘000 Euro anprobieren und mein Mann und ich liessen uns ein bleibendes Andenken an unsere Flitterwochen unter die Haut stechen: Schliesslich stammen Tattoos aus der Südsee, die Gelegenheit durften wir nicht verpassen.
Ein wahrgewordener Traum
Alles in allem war unsere Reise extrem abwechslungsreich. Von ruhigen, romantischen Buchten bis Action war alles dabei, wir schliefen in riesigen Sternehotels, in Bambushütten, assen Streetfood und Austern, shoppten Vanille und tranken lokales Bier aus dem Supermarkt. Ein Traum wurde wahr.